Ein Nachmittag am Hundestrand – für Mensch und Tier ein großes Vergnügen. Auch meine Viererbande genießt es, Kollegen zu treffen und frei am Wasser entlang zu rasen. Bodo fühlt sich wie im Paradies, weil wir Stöckchen werfen – um ehrlich zu sein, ist es ein Ast, denn kleinere Stöcke bergen eine Gefahr. So ein (spitzes) Holzstück kann sich, wenn es nicht quer im Maul gehalten wird, im Rennen bei Kontakt mit dem Boden in den Rachen bohren und dort üble Verletzungen verursachen. Eine gute Alternative für das Stöckchen ist ein spezielles Wurfspielzeug.

Das Böse ist immer und überall, trällerte schon die Band Erste Allgemeine Verunsicherung. Daran denke ich am nächsten Morgen, als ich auf unserer Wiese Kothaufen einsammele. Den von Bodo kann ich problemlos identifizieren: Er besteht etwa zur Hälfte aus Sand, bei seinen fröhlichen Apportierspielchen am Stand verschluckt. So gesehen nicht schlimm. Bei darmsensiblen Hunden aber kann sich der Sand anhäufen und einen Darmverschluss verursachen – erst kürzlich beim Hund einer Freundin auf Mallorca geschehen. Er musste operiert werden.
Andere Vierbeiner nehmen beim Schwimmen und Apportieren so viel Salzwasser auf, dass sie wenig später einen hydrantenhaften Durchfall entwickeln. Pech, wenn er sich in diesem Moment im Auto befindet…

Wo ich gerade dabei bin, das Wasservergnügen mit Hunden aus medizinischer Sicht zu analysieren, spreche ich auch gleich die Wasserrute an: Nach starker Belastung in kühlem Wasser hält der Hund die Rute am Ansatz – der häufig geschwollen ist – waagerecht vom Körper ab, der Rest hängt schlaff herunter. Der hintere Rückenbereich und der Schwanzansatz sind extrem schmerzhaft, der Hund kann sich kaum bewegen, mag möglicherweise nicht einmal Kot absetzen. Einige Hunde reagieren aufgrund der Schmerzen sogar aggressiv.
Man weiß nicht sicher, was der eigentliche Auslöser für die auch Hammelschwanz genannte Problematik ist. Die Symptomatik kann auch nach langem Aufenthalt (Autofahrt) in zu enger Box auftreten. Behandelt wird mit entzündungs- und schmerzstillenden Medikamenten. Als alternatives Haus- und Sofortmittel empfehle ich Traumeel. Der Patient erholt sich meist schnell.
Und das Fazit – kein Strandvergnügen mehr? Soweit kommt es noch, meint Bodo. Ich behaupte, wer Risiken kennt, kann sie vermeiden. Und da ein Apportier-Junkie wie Bodo vergisst, dass er Pausen braucht, muss Frauchen dafür sorgen, dass er sich nicht übernimmt. Also weiterhin: Viel Spaß am Meer, ob in Norddeutschland oder auf Mallorca!